Wenn Wikipedia unkontrollierbare Manipulierbarkeit durch anonyme Benutzer vorgeworfen wird, verweisen die Autoren gerne auf Artikel, die über Monate unbemerkt mit falschen Einträgen abrufbar waren. Bei Artikeln, die wegen ihrer wenig nachgeschlagenen oder vielleicht auch gar nicht existenten Thematik selten abgerufen werden, ist die Wahrscheinlichkeit einer Richtigstellung innerhalb kurzer Zeit naturgemäß gering. Allerdings dürfte sich auch der Schaden, der durch Sie angerichtet wird, entsprechend gering halten.
Verschwörungstheorien erscheinen mir als populäre Themen für eine Betrachtung interessanter, zumal sie wegen ihrer Hintergründe und Strukturen auf eine Vielfalt schwer zu hinterfragender Aussagen aufbauen und so zwangsläufig kontroverse Diskussionen hervorrufen.
Ein zweiter Kritikpunkt an Wikipedia hebt die Gefahr hervor, die demokratische Mehrheit, verbissen in Halbwahrheiten, könnte zum Versagen qualitativer Kontrollmechanismen führen. Wie weit ist dieser Vorwurf für die Darstellung von Verschwörungstheorien berechtigt?
Unter diesen Gesichtspunkten möchte ich anhand einer Untersuchung entsprechender Artikel und ihrer Quellen auf die Rezeption von Verschwörungstheorien in Wikipedia eingehen. Vielleicht zeigen sich auf diesem unsicheren Gebiet Stärken des Mediums Wikipedia, berechtigte Fragen aufzuwerfen und Manipulationen, von welcher Seite auch immer, zu entlarven. Eine solche Qualität könnte die Überlegenheit eines demokratisch konzipierten Mediums gegenüber anderen Online Enzyklopädien nachweisen.
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Rainer Obed
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