Freitag, 4. Mai 2007

Hitlers Hoden und warum ich immer Bier im Kühlschrank habe.

Als das Internet Mitte der 90iger Jahre den Sprung in das Bewusstsein der breiten Öffentlichkeit vollzog, hatten sich Verschwörungstheorien bereits zu einem typischen Thema der Netzkultur entwickelt. Nutzer, die der Darstellung mancher Ereignisse in den Massenmedien und der öffentlichen Meinung skeptisch gegenüberstanden, fanden hier ein neues Medium mit stets wachsendem Potential. Interessant für die Internetnutzer war zum einen die Möglichkeit Fragen und Erklärungen schnell und einfach zu publizieren und zum anderen, vielleicht noch wichtiger, regen Austausch mit Gleichgesinnten zu treiben.
Den Stand der Diskussion illustriert ein Artikel aus der "Zeit" aus dem Jahr 1996:

Freyermuth, G. S. (1996). Verschwörungstheorien im Internet.
http://www.zeit.de/archiv/1996/26/konspi.txt.19960621.xml?page=all

Heute, mehr als zehn Jahre später, bieten Verschwörungstheorien längst nicht mehr nur einigen dem Netz verfallenen die Möglichkeit zum Abtauchen aus dem tristen Alltag. Verschwörungstheorien haben popkulturelle Eigendynamik und Marktpotential entwickelt, die sich an ihrer Medienpräsenz und ihren Verkaufserfolgen leicht ablesen lassen.

Da ich persönlich wenig Interesse an Hitlers Hoden und ihrer Verstrickung in den zweifelsfrei früher oder später eintreffenden Weltuntergang habe, möchte ich in den folgenden Beiträgen auf einen speziellen Aspekt der Diskussion von Verschwörungstheorien eingehen. Sollte der große Atomblitz (der Weltenbrand etc.) doch in den nächsten Jahren eintreffen, so werde ich mich in gespannter Erwartung auf den Balkon setzen und mir mein Bier zu Gemüte führen bevor es warm wird.
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Rainer Obed

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